Interview
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Seit Beginn des Schuljahres finden auf Aufruf der Rechten im Osten des Landes Kundgebungen statt, um die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland zu fordern. Der Soziologe Matthias Kwent erklärt, dass Veranstalter die Inflation nutzen, um ihre üblichen Themen voranzutreiben.
Deutscher Journalist Tagesspiegel Theresa Roelke interviewt Matthias Kwent, Soziologe und rechtsextremer Experte an der Universität Magdeburg-Stendal in Ostdeutschland, über die jüngsten Mobilisierungen auf Initiative der populistischen Partei AfD. Für den Forscher, Organisatoren „Nutzen der Unzufriedenheit im Zusammenhang mit Energiepreiserhöhungen“. Um ihre nationalistische Agenda wieder in den Mittelpunkt zu rücken.
Sind die jüngsten Demonstrationen in Ostdeutschland ein Zeichen einer spontanen Volksbewegung oder werden sie instrumentalisiert?
Von beidem etwas: Unter dem Motto „Energiesicherheit und Inflationsschutz: Deutschland zuerst“ versammelte sich am 8. Oktober eine Großdemonstration unter dem Dach der rechtsextremen Partei AfD in Berlin mit mehr als 10.000 Menschen. In der Initiative von Netzwerken, die während der Pandemie entstanden sind, sehen wir dezentrale Versammlungen als wichtig an, weil dies das einzige größere Phänomen der jüngeren Vergangenheit ist.
Könnte eine massive staatliche Finanzierung von diesen rechten Protesten abschrecken?
Der gegenwärtige Aufstand reagiert nicht auf soziale, sondern auf nationalistische Themen. Organisatoren, die sich gegen Einwanderer und Anti-Covid-Maßnahmen einsetzen, nutzen die Unzufriedenheit im Zusammenhang mit steigenden Energiepreisen. Natürlich braucht man eine gute Sozialpolitik, um die Unzufriedenheit derjenigen abzuwehren, die noch nicht rechtsextrem sind. Aber nationalistisch
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