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Deutschland: NGOs haben das „Chaos“ verurteilt, das durch einen neuen Evakuierungsplan für afghanische Staatsangehörige entstanden ist.

Die Zahl der Ausreiseanträge aus Afghanistan ist gestiegen, seit Deutschland ein neues Aufnahmeprogramm eingeführt hat. Nichtregierungsorganisationen berichten, dass sie mit Anrufen und Nachrichten von Abschiebungsbewerbern überschwemmt werden.

In den Wochen seit dem Start des Neuaufnahmeprogramms der Bundesregierung zur Evakuierung von Risikopersonen in Afghanistan sind die Antragszahlen sprunghaft angestiegen.

„Wir bekommen jede Minute E-Mails“, sagte Axel Steyer von Mission Lifeline, einer Wohltätigkeitsorganisation, die hilft, Afghanen nach Deutschland zu evakuieren.

Axel Steier sagte der Zeitungs- und Zeitschriftenverlagsgruppe Funke Media Group, dass seine Organisation Anfang November 17.000 Bewerbungen erhalten habe.

Helfer der Initiative „Kabul Luftbrück“ gaben an, über soziale Medien und E-Mail etwa 15.000 Nachrichten erhalten zu haben. Einige Nachrichten wurden direkt an ihre persönlichen Posteingänge gesendet.

Der deutsche Zweig von Reporter ohne Grenzen (RSF) hat nach eigenen Angaben 12.000 Registrierungen und 3.700 Hilfeersuchen erhalten. „Hunderte von Telefonanrufen, E-Mails und Nachrichten wurden zu sozialen Netzwerken hinzugefügt, und dieser Trend nimmt zu“, heißt es in einer Pressemitteilung, die auf der Website der NGO veröffentlicht wurde. Infolgedessen wurde „das Online-Formular für gefährdete afghanische Medienschaffende vorübergehend entfernt“.

>> (erneut) lesen: Deutsche Regionen am Ende ihrer Kapazitäten angesichts des Flüchtlingsstroms

Abschließend erklärt das Auswärtige Amt, die Zahl der Anfragen zum Beitrittsprogramm liege nach Angaben der Funke-Gruppe „im fünfstelligen Bereich“.

Deutschland hat seit dem Fall Kabuls und der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021 mindestens 26.000 Afghanen aufgenommen.

NGOs als Vermittler

Darüber hinaus startete die Regierung Mitte Oktober ein neues Bundesaufnahmeprogramm, das die Evakuierung von tausend gefährdeten Afghanen jeden Monat nach Deutschland vorsieht.

Der neue Plan zielt darauf ab, Medienschaffende und Menschenrechtsaktivisten zu schützen. Es richtet sich an Personen, die in Justiz, Polizei oder Politik tätig sind, sowie Personen, die seit der Machtergreifung der Taliban gefährdet sind.

Siehe auch  Reisen nach Deutschland: Was sich ändert

Personen, die als gefährdet gelten, können jedoch nicht direkt die Aufnahme in dieses System beantragen. Die Kandidaten werden von NGOs wie RSF und Kabul Luftbrücke ausgewählt und vorgeschlagen.

Laut deutscher Diplomatie sei der Druck, Afghanistan zu verlassen, „sehr stark und es werden falsche Angaben gemacht oder falsche Dokumente vorgelegt“.

Auch deshalb wolle Berlin „auf die Expertise zivilgesellschaftlicher Organisationen zurückgreifen, die mit dem Personenkreis vertraut sind, der in Afghanistan gearbeitet hat oder evakuiert werden soll“.

Diejenigen, die in der Bundeswehr und in internationalen Mächten gedient haben, fürchten Repressalien der Taliban.  Quelle: Marc Tessensohn / Bundeswehr / AA / picture-alliance
Diejenigen, die in der Bundeswehr und in internationalen Mächten gedient haben, fürchten Repressalien der Taliban. Quelle: Marc Tessensohn / Bundeswehr / AA / picture-alliance

Die Regierung ist für die Verwirrung verantwortlich

RSF wirft der deutschen Regierung vor, dieses Chaos verursacht zu haben, weil es beim Start des Programms an Voraussicht und Vorbereitung mangelte. Bis zum 17. Oktober gibt es immer noch keine gebührenfreie Nummer oder ein offizielles, zentralisiertes Informationsanforderungsformular.

„Die Betroffenen suchten zuerst nach Informationen in Dari oder Paschtu auf der Website des Außenministeriums und des Innenministeriums, die speziell für das Projekt erstellt wurden“, heißt es in dem RSF-Bericht. Die Seite sei „zunächst nur auf Deutsch verfügbar, nicht einmal auf Englisch. Außerdem sei die Seite unübersichtlich und bleibe vage, wo sie für Interessengruppen relevant sei.“

RSF forderte daher die Einrichtung eines Systems, das Informationen und Anfragen zentralisiert.

Der Plan wurde von der Interessenvertretung für Flüchtlinge und Asylsuchende Pro Asyl und der Linkspartei Die Linke kritisiert.

Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt sagte, das Verfahren zur Erlangung des Schutzstatus im Rahmen des Programms sei zu kompliziert und verursache einen „bürokratischen Irrsinn“.

Mit KNA

* Aktuelle Informationen – auch in afghanischer Sprache – zum Bundesaufnahmeprogramm von Kabul Luftbruck Indem Sie diesem Link folgen.

* Antworten auf häufig gestellte Fragen – auch in Farsi – finden Sie unter Website des Auswärtigen Amtes.