Donnerstag, Dezember 26, 2024

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StartEconomyDeutschland wiederum wird aus dem Vertrag über die Energiecharta austreten

Deutschland wiederum wird aus dem Vertrag über die Energiecharta austreten

Dem 1994 unterzeichneten Text wird vorgeworfen, Klimaambitionen zu blockieren.

Am Freitag kündigte die Bundesregierung an, dass nach Frankreich, Spanien und den Niederlanden auch Deutschland aus dem 30 Jahre alten Energiecharta-Vertrag aussteigen wird, dem vorgeworfen wird, Klimaambitionen zu blockieren.

„Wir richten unsere Handelspolitik konsequent auf den Klimaschutz aus und treten deshalb aus dem Energiecharta-Vertrag aus“, sagt Staatssekretärin im Referat für Wirtschaft und Klimaschutz Franziska Brantner in einer Pressemitteilung.

Vertrag 1994 unterzeichnet

„Dies ist ein wichtiges Signal an die Klimakonferenz der Vereinten Nationen“, fügt die siebenundzwanzigste Sitzung der Konferenz der Vertragsparteien hinzu, die derzeit in Sharm El-Sheikh (Ägypten) stattfindet. Die parlamentarischen Blöcke der regierenden Koalitionsparteien Sozialdemokraten, Grüne und Liberale haben am Freitag grünes Licht für diesen von der Regierung vorgeschlagenen Ausstieg gegeben.

Gleichzeitig einigten sie sich darauf, das CETA-Handelsabkommen mit Kanada zu ratifizieren.

Der Energiechartavertrag (ECT) wurde 1994 am Ende des Kalten Krieges unterzeichnet, um Investoren in osteuropäischen Ländern und der ehemaligen Sowjetunion Garantien zu geben.

Durch die Zusammenführung der Europäischen Union und etwa fünfzig Ländern ermöglicht es Unternehmen, vor einem speziellen Schiedsgericht Schadensersatz von einem Land zu fordern, dessen Entscheidungen und regulatorisches Umfeld die Rentabilität ihrer Investitionen beeinflussen – selbst wenn es sich um eine klimafreundliche Politik handelt.

Auch Spanien, die Niederlande und Frankreich kündigten ihren Ausstieg an

Ein Fall mit Symbolcharakter: Nach der Verabschiedung eines niederländischen Gesetzes zum Kohleverbot bis 2030 fordert der deutsche Energiekonzern RWE von Den Haag 1,4 Milliarden Euro für den Ausgleich seiner Verluste in einem Blockheizkraftwerk.

Im September wurde Italien wegen der Verweigerung einer Offshore-Bohrgenehmigung zu einer Entschädigung von 180 Millionen Euro an den britischen Ölkonzern Rockhopper verurteilt. Auch die deutsche Encavis AG hat nach der Anpassung der PV-Einspeisevergütung im Jahr 2020 Klagen gegen Frankreich eingereicht.

Siehe auch  Ende des Tierlebens: Ernsthaftigkeit tritt in die IVC-Falte ein

Mehrere Länder – Spanien, die Niederlande und Frankreich – haben kürzlich ihren Austritt aus dem Vertrag angekündigt.