Der DAX 30 erlebt seine letzten Tage. Der Hauptindex der Frankfurter Wertpapierbörse bündelt am 22. September zehn weitere Mitglieder zum DAX 40. Es handelt sich um einen erweiterten Index, der für die deutsche Wirtschaft repräsentativer und für internationale Investoren attraktiver werden soll.
Der DAX-Wechsel soll einen Wechsel von einer Kapitalisierung von rund 1,4 Billionen Euro auf knapp 1,7 Billionen Dollar ermöglichen, rechnen Analysten der Deutschen Bank. Genug, um die Lücke mit CAC 40 zu schließen, dem größten Index in Kontinentaleuropa mit einem Kapital von fast 2.200 Milliarden.
Die Folgen des Wirecard-Skandals
An dieser Reform hat sich die Deutsche Börse nach den Rückschlägen bei Wirecard beteiligt. Deutsches Fintech löste Ende 2018 die Commerzbank im DAX ab. Eine Offenlegung von mehr als 3 Milliarden Euro Betrug brachte das Ende der Erfolgsgeschichte und wurde im vergangenen August aus dem Index gestrichen.
Um zu den Glücklichen zu gehören, die in den DAX aufgenommen werden, müssen die Kandidaten eine weiße Klaue zeigen. Sie müssen einen geprüften Jahresbericht und vierteljährliche Finanzmitteilungen veröffentlichen. Sie sollten auch einen Prüfungsausschuss in ihrem Aufsichtsrat haben.
Airbus, die Zukunft des DAX-Schwergewichts
Schließlich müssen zukünftige DAX-Mitglieder über einen Zeitraum von zwei Jahren einen Gewinn erzielen, eine Benchmark, die Wirecard die Indextür hätte verschließen können. Von den 15 bestplatzierten Kandidaten würde keiner riskieren, im September aufgrund dieser Restriktionen aus dem Index ausgeschlossen zu werden, obwohl Analysten der Deutschen Bank davon ausgehen.
Der bedeutendste Neuzugang dürfte Airbus sein, der ebenfalls in Paris notiert ist und dort bereits Mitglied im CAC 40 ist. Der Flugzeugbauer wiegt mehr als 80 Milliarden Euro an der Börse und könnte knapp 5 % des expandierten DAX ausmachen. Es reicht aus, das Gewicht des Industriesektors innerhalb der Deutschen Börse um ca. 4 Punkte zulasten des Finanzsektors (-2 Punkte) und der Technologie (-2 Punkte) zu stärken.
Der einzige andere Kandidat, der mehr als 1% des DAX 40 wiegen kann, ist Zalando. Die Online-Site für Schuhe und andere Bekleidung hat einen Wert von mehr als 26 Milliarden Euro und könnte damit 1,2 % des neuen Index ausmachen, schätzt die Deutsche Bank.
Porsche und HelloFresh sind potenzielle Kandidaten
Fünf Unternehmen mit einem geschätzten Gewicht von 1 % des expandierten DAX. Dazu gehören die Holding Porsche, die mehr als 30 % der Volkswagen-Aktien und die Mehrheit der Stimmrechte besitzt, sowie der Pharmaspezialist Sartorius und der Diagnosegerätekonzern Siemens Healtheners. Auch der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise ist ebenso beteiligt wie das Startup HelloFresh, das seinen Abonnenten wöchentlich Essens- und Kochrezepte zur Verfügung stellt.
Brenntag im Bereich Chemie sowie Beiersdorf und Qiagen im Bereich Gesundheitsprodukte vervollständigen die Liste der Top-Ten-Kandidaten für den DAX. Sie werden nach Berechnungen der Deutschen Bank zwischen 0,6% und 0,9% des Index wiegen.
Daimler Trucks, der Überraschungsgast
Sie können jedoch von einem oder mehreren Außenstehenden umworben werden: dem Immobilienunternehmen LEG Immobilien, dem Rückversicherer Hannover Rück, dem Sportartikelhersteller Puma, dem Bremssystemspezialisten Knorr-Bremse oder auch TeamViewer, der Gruppe hinter der sehr beliebten Software. Fernzugriff.
Anzumerken ist auch, dass die Ausgliederung von Daimler Trucks, der Schwerlastsparte des Automobilherstellers, gute Chancen hat, die Spielregeln zu ändern. Nach dem Börsengang kann die Gruppe ihre Liste potenzieller Kandidaten direkt konsolidieren. Die offizielle Liste der Neuzugänge wird Anfang September von der Deutschen Börse verschickt.
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