Die National Veterinary School of Toulouse verfügt über weltweit anerkannte Expertise auf dem Gebiet der Atemwegsviren bei Tieren. Pierre Bessier, Lehrer und Forscher für Infektionskrankheiten, erklärt, warum wir selbst mit Covid nicht von Katzen und Hunden angesteckt werden können.
Die National Veterinary School of Toulouse verfügt über weltweit anerkannte Expertise auf dem Gebiet der Atemwegsviren bei Tieren. Pierre Bessier, Lehrer und Forscher für Infektionskrankheiten, erklärt, warum wir selbst mit Covid nicht von Katzen und Hunden angesteckt werden können.
Warum arbeitet die Toulouse Veterinary School an Covid?
Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung des Konzepts „One Health“ deutlich gemacht. Tiergesundheit und menschliche Gesundheit sind eng miteinander verbunden, und beide hängen vom richtigen Gleichgewicht der Ökosysteme ab. Während die Mehrheit der neu auftretenden Krankheiten tierischen Ursprungs ist, spielen Tierärzte eine wesentliche Rolle in diesem Konzept. Ein Tierarzt kann viele Aufgaben haben: ein Tierarzt, der an der Überwachung schwerer Krankheiten wie Tuberkulose oder Tollwut beteiligt ist, ein Tierarzt, der hilft, die Funktionsweise von Krankheitserregern besser zu verstehen, oder sogar ein Krankheitsinspektor. Veterinary Public Health, das insbesondere Beobachtungs- und Überwachungsmissionen im Bereich der Tiergesundheit koordiniert. Daher ist es ganz natürlich, dass Tierärzte und Forscher der National Veterinary School of Toulouse (ENVT) mit der Arbeit an SARS-CoV-2 beginnen. Seit Beginn der Epidemie haben wir kooperative Beziehungen mit dem Burban University Hospital und der National Agency for Food Safety, Environment and Occupational Health aufgebaut. Wir verfügen über weltweit anerkanntes Fachwissen auf dem Gebiet der Atemwegsviren bei Tieren, wie z. B. Vogelgrippeviren, und wir verfügen über die Infrastruktur, um diese Viren mit absoluter Sicherheit zu bearbeiten.
Wie wurden die Auswirkungen von Covid bei Haustieren identifiziert?
Die Diagnose einer Infektion bei Tieren erfolgt genauso wie beim Menschen: mittels PCR aus Abstrichen oder mittels Serologie, also der Suche nach spezifisch gegen das Virus gerichteten Antikörpern, aus einem einfachen Bluttest. Kurz nach Ausbruch der Epidemie wurden Überwachungsprogramme eingerichtet, um festzustellen, welche Rolle einige Tiere bei der Ausbreitung der Krankheit spielten. Zum Beispiel haben wir bei ENVT das Virus erstmals bei Katzen in Frankreich entdeckt.
„Von Anfang an haben wir die Rolle untersucht, die einige Tiere bei der Ausbreitung von Krankheiten spielen.“
Warum sind Katzen infiziert und Hunde nicht?
Katzen können entgegen der landläufigen Meinung genau wie Hunde infiziert werden. Die Vorsprünge, die auf der Oberfläche vieler mikroskopisch beobachteter Viren zu sehen sind, sind nicht dekorativ. Sie spielen die Rolle von Schlüsseln, die in der Lage sind, die Schlösser unserer Zellen zu öffnen, um Zugang zu ihnen zu erhalten. Nicht alle Viren haben die gleichen Schlüssel und nicht alle Zellen haben die gleichen Schlösser. Die Schlüssel auf der Oberfläche von SARS-CoV-2 öffnen viele Schlösser, wodurch viele Tierarten, einschließlich Katzen und Hunde, infiziert werden können.
Wie erscheint dies? Könnte das Virus für sie tödlich sein?
Glücklicherweise sind Katzen und Hunde keine guten Wirte für das Virus: Nach Untersuchungen in unserem Labor vermehrt sich das Virus dort viel weniger als bei uns. So scheiden infizierte Tiere ein kleines Virus aus, und zwar für kurze Zeit. In fast allen Fällen verläuft die Infektion völlig unbemerkt. Bei Tieren mit Grunderkrankungen wie Herzerkrankungen kann eine SARS-CoV-2-Infektion klinische Symptome hervorrufen, dies ist jedoch die Ausnahme.
Können uns unsere Haustiere anstecken?
Nein, weder Katzen noch Hunde können uns anstecken. Hunderte von Studien, die sich mit COVID-19 bei Haustieren befassen, wurden veröffentlicht, mit einer Ausnahme, über eine Katze in Thailand, die das Virus wahrscheinlich auf ihren Tierarzt überträgt, und keine hat offiziell das Gegenteil bewiesen. Wie bereits erwähnt, repliziert sich das Virus in einheimischen Fleischfressern wenig, und daher werden keine großen Mengen des Virus ausgeschieden.
Ist das Virus bei Tieren weit verbreitet und gibt es wirksame vorbeugende Maßnahmen?
Unsere Arbeit und die vieler anderer Forschungsteams zeigt, dass Katzen und Hunde in der Epidemiologie von Krankheiten nur eine geringe Rolle spielen. Abgesehen von Barrieregesten bei Ihren Tieren, wenn Sie krank sind, müssen Sie keine Vorsichtsmaßnahmen treffen. Andererseits werden Wildtiere wie Nerze oder einige Hirsche genau beobachtet, da sie sehr gute Wirte für das Virus sind. Studien aus den USA haben beispielsweise gezeigt, dass SARS-CoV-2 bei Weißwedelhirschen weiter verbreitet ist und dort Mutationen erworben hat, die bisher beim Menschen nicht beobachtet wurden. Diese Punkte verdeutlichen auch, wie wichtig es für Tierärzte ist, sich mit Zoonosen zu beschäftigen, also sowohl bei Menschen als auch bei Tieren.
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