Die Parteien der künftigen Bundesregierung haben ihren Koalitionsvertrag vorgelegt und damit ihre Ambitionen für die kommenden Jahre formuliert. Das kann Asylbewerbern und Flüchtlingen in Deutschland passieren.
Zwei Monate nach der Bundestagswahl haben sich SPD, Grüne und FDP-Liberale am Mittwoch auf eine Koalitionsvereinbarung geeinigt.
Und diese Ziele sind ebenso innovativ wie ambitioniert. Präsident Olaf Scholes erhofft sich nach 16 Jahren konservativer Herrschaft unter Angela Merkel in vielen Bereichen eine gesellschaftliche Wende, auch in der Migrationspolitik.
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Bei der Zuwanderung will die nächste Bundesregierung künftig die Unterscheidung zwischen Asylberechtigten und Personen, die primär aus wirtschaftlichen oder inakzeptablen Gründen motiviert sind, verstärken.
Dualer Ansatz
Einerseits hofft die künftige Regierung, mehr Angehörige, die bereits einen Sicherheitsstatus in Deutschland haben, in den Rahmen der Familienzusammenführung einzubeziehen.
Das Drei-Parteien-Kabinett hingegen will Asylanträge beschleunigen und eine „Strafrückführung“ für diejenigen einleiten, die keine Rechtsgrundlage für den Aufenthalt im Land haben.
Allerdings wird die Initiative mit einem Stopp des Baus sogenannter „Ankerzentren“ einhergehen, die Asylsuchende grundsätzlich in Deutschland aufnehmen. Muss in ein anderes Gebiet umgeleitet oder abgeschoben werden.
„Wir wollen die Voraussetzungen für einen Neuanfang nach den Prinzipien der Migration und Integration parallel zum modernen Siedlungsland schaffen“, heißt es im Koalitionsvertrag. „Wir werden irreguläre Migration reduzieren und mehr Routen zulassen.“
In Deutschland kündigte der Bund an, „die Finanzierung geregelter Einkommen für Nicht-Bleibeberechtigte“ verbessern zu wollen.
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Abschiebungen werden auch in Zukunft Teil der Migrationspolitik sein, aber die Koalition will neue Regeln, um die vorübergehende Barriere für Abschiebungen in indigene Länder mit gefährlicher Sicherheitslage zu lockern.
Beschleunigte Verfahren
„Wir wollen schnelle Entscheidungen im Asylverfahren sowie eine rechtliche Synchronisation. Wir werden demnächst einen entsprechenden Gesetzentwurf einbringen“, heißt es in der Einigung. Dazu gehört auch, Verzögerungen bei der Bearbeitung von Fällen durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zu reduzieren.
Die künftige Regierung will zudem neue Möglichkeiten für Menschen auf der Flucht nach Deutschland schaffen, legal nach Deutschland zu kommen. Es kann zum Beispiel mit den Menschen in Afghanistan zusammenhängen, die vom Taliban-Regime unterdrückt wurden. Auf Bundesebene können humanitäre Korridore oder neue Aufnahmesysteme integriert werden.
Aufenthaltsrecht
Diese Vereinbarung begründet das Aufenthaltsrecht für Ausländer, die nicht gegen das Gesetz verstoßen haben und viele Jahre ohne Rechtsstatus in Deutschland gelebt haben.
Danach kann jeder, der am 1. Januar 2022 fünf Jahre in Deutschland gelebt hat, keine Straftaten begangen hat und behauptet, bereit zu sein, die demokratischen Gesetze des Landes zu respektieren, eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis erhalten. Ein Jahr.
Diese Frist ermöglicht es den Beteiligten, andere Voraussetzungen zu erfüllen, die für die Erlangung des Rechts auf Daueraufenthalt erforderlich sind. Dazu gehört auch, einen Job zu bekommen und die richtigen Dokumente zu bekommen. „Wir werden die bestehenden Beschäftigungsbarrieren für bereits in Deutschland lebende Menschen beseitigen.“
Ein neues Staatsbürgerschaftsgesetz ist am helllichten Tag zu sehen, mit nur drei Jahren für Millionen von Einwanderern, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen. Am wichtigsten ist, dass diesen Personen möglicherweise gestattet wird, ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit beizubehalten, während sie die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten.
Die doppelte Staatsbürgerschaft ist seit Jahrzehnten ein umstrittenes Thema, wobei rechtliche Hindernisse dafür bestehen, dass Einwanderer ihr ursprüngliches Herkunftsland nicht aufgeben können oder wollen.
Reformen auf europäischer Ebene
Auf europäischer Ebene will die künftige Regierung eine grundlegende Reform des europäischen Asylsystems. Im Koalitionsvertrag heißt es: „Unser Ziel ist es, eine gerechte Aufgabenverteilung und rechtliche Qualifikation für die Aufnahme von Einwanderern in EU-Staaten zu schaffen.“
Die neue Truppe strebt einen „effektiven Schutz der Außengrenzen im Rahmen des Gesetzes“ an, insbesondere durch die Schlüsselrolle der Agentur Frontex.
Kritik an der Opposition
Aus Sicht kritischer Stimmen wäre die Einführung eines dualen Nationalismus vor allem eine „strategische Überlegung“, die Menschen mit internationalem Hintergrund das Wahlrecht einräumt und statt der Machthaber die Machthaber wählen möchte. Konservative der CDU oder der rechtsextremen AfD.
CDU-CDU-Politiker Ralph Brinkhaus glaubt, dass der neue Migrationsansatz eine „Magnetwirkung“ haben und eine Umsiedlung nach Deutschland fördern wird. Der Koalitionsvertrag bewegt sich laut ihm „weit, weit, weit nach links“.
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