BERLIN (awp/afp) – Die Stimmung der deutschen Verbraucher wird voraussichtlich im September weiter sinken, belastet durch die Aussicht auf weiter steigende Energierechnungen in diesem Winter in Europas größter Volkswirtschaft.
Laut einer am Freitag veröffentlichten monatlichen Umfrage prognostiziert GfK für September einen globalen Index von -36,5 Punkten (nach -30,9 Punkten im August), ein neuer Negativrekord in Folge seit Beginn der Reihe im Jahr 1991. 2000 Menschen.
„Ein starker Anstieg der Sparneigung führt dazu, dass das Konsumklima seine Abwärtsspirale fortsetzt“, erklärt GfK-Experte Rolf Burkl in einer Pressemitteilung.
„Die Angst vor einem starken Anstieg der Energiekosten in den kommenden Monaten zwingt viele Haushalte, Vorsorge zu treffen und Geld für künftige Energierechnungen beiseite zu legen“, so der Experte weiter.
Diese Sparneigung hat den höchsten Wert seit 2011 erreicht.
Andere Komponenten des Indikators werden auf besonders niedrigem Niveau bestätigt.
Bezüglich der wirtschaftlichen Lage sei „das Rezessionsrisiko in den Augen der deutschen Verbraucher hoch“. Die Unternehmen sind besorgt über steigende Energiepreise und das Risiko von Energieengpässen im nächsten Winter, was zu Produktionsstillständen führen könnte.
Nach historischen Tiefstständen im Vormonat stiegen die Gewinnerwartungen leicht an, wobei diese Komponente lediglich um 0,4 Punkte zulegte. Im Vergleich zum August 2021 beträgt der Rückgang nun fast 76 Punkte, was die Auswirkungen der in Deutschland einsetzenden Inflation erklärt, die im Juli 7,5 % erreichte.
Mit dem Ende temporärer Rabatte auf Kraftstoffe und öffentliche Verkehrsmittel sowie der Einführung einer zusätzlichen Gassteuer zur Unterstützung der Energieversorger werden die Preissteigerungen im Herbst voraussichtlich wieder zunehmen.
Die Konsumneigung verlor 1,2 Punkte auf -15,7 Punkte. GfK stellt fest, dass dies der siebte Rückgang in Folge und der niedrigste seit den Tagen der Finanz- und Wirtschaftskrise im Oktober 2008 ist.
Wenn Haushalte deutlich mehr für Strom und Lebensmittel bezahlen müssen, fehlen ihnen die finanziellen Mittel, um andere Dinge zu kaufen.
afp/jh
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