Jenseits des Rheins ist Gesundheitsprävention ein großes Anliegen. Beweis: wenn es ist Die neue Regierung unter Führung von Olaf Schultz Sie wurde vor einem Jahr gegründet, ihr Koalitionsvertrag umfasste nicht weniger als zwei Seiten zum Thema.
Mit einem ausführlichen Programm zu „Konkreten Maßnahmen für Zahngesundheit, Bekämpfung von Diabetes, Einsamkeit, Suizid und Gesundheitsproblemen im Zusammenhang mit Klima- und Umweltzerstörung“. Angesichts der Alterung der Bevölkerung – mittlerweile ist jeder fünfte Deutsche über 65 Jahre alt – tut Berlin alles, was es kann.
Die Transformation begann 2015 mit einer Reihe von Gesetzen, die eine „nationale Strategie“ um drei Achsen auf den Weg brachten. Die erste bestand aus thematischen Kampagnen zur Krebsvorsorge, zur Bekämpfung von Fettleibigkeit, Herzrisiken und Sucht oder zur Förderung von sportlichen Aktivitäten und gesunder Ernährung. Die zweite Achse erforderte die aktive Beteiligung aller Institutionen des gemeinschaftlichen Lebens – vom Kindergarten über das Pflegeheim bis hin zu den Schulen – und Unternehmen.
Neuer Rechtsrahmen
Aber der wirklichen Revolution wurde die zentrale Rolle zugeschrieben Krankenkassen. Diese sollten ihre Satzung um „Bestimmungen zur Prävention und Gesundheitsförderung“ ergänzen, insbesondere indem sie „Zuschüsse vorschlagen, um die Versicherten zu ermutigen“, sich anzustrengen. Ein neuer gesetzlicher Rahmen trat sofort in Kraft. Wettbewerbsfähig und frei, ihre eigenen Preise festzulegen, müssen die 500 Fonds (National, Local, Corporate) in ihrer Vorstellungskraft konkurrieren, um Versicherungsnehmer anzuziehen und zu halten. Zumal sie leicht von einem zum anderen wechseln können. Der Wettbewerb ist so hart geworden, dass Wirtschaftszeitschriften Rankings mit einem breiten Fokus auf Prävention und Belohnung veröffentlichen.
Es gibt zwei Arten von Vorteilen: Rabatte auf Beiträge an Kunden für den Nachweis guten Benehmens und neue Dienstleistungen, die bezahlt werden. Die Angebote sind vielfältig und reichen von der Beratung durch Ernährungsberater per Videokonferenz über die Mitgliedschaft im Fitnessstudio bis hin zur Teilnahme an Entspannungs- oder Wohlfühlprogrammen, deren Schritte auf dem Smartphone validiert werden können.
Einige Fonds mischen Anreize. So geben zum Beispiel ein präventiver Besuch beim Hausarzt und ein Online-Kurs zu Herzrisiken das Recht auf Zahnaufhellung. Oder regelmäßige Konsultationen beim Kinderarzt und ein aktueller Impfpass garantieren kostenlose Schwimmstunden für Kinder. Bei der Barmer Versicherung sammeln wir Punkte, die sich in Geld umwandeln lassen: Eine Impfung oder Mahnung gegen Covid bringt also 9€. Insgesamt haben die Kassen im Jahr 2021 631 Millionen Euro für die Prävention ausgegeben, von denen mehr als 10 Millionen Versicherte betroffen waren. So profitiert ein 65-jähriger Deutscher laut Institut Statistica im Durchschnitt von zwölf Jahren „bei guter Gesundheit und ohne Behinderung“ im Vergleich zu zehn Jahren für einen Franzosen.
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