Berlin 1939. Am Vorabend des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs, nach der Katastrophe, übten die Berliner ihr Geschäft mit Verleugnung aus. Doch die schurkische Mordserie an den Ehefrauen der Nazis bringt diese ziemliche Verantwortungslosigkeit auf den Kopf.
In Weniger Versprechenkreiert Jean-Christophe Cronge eine viel komprimiertere Handlung, als es auf den ersten Blick erscheint. Die Stärke des Romans ergibt sich vor allem aus der besonderen Atmosphäre des Autors: einer Atmosphäre der Paranoia, die allmählich die Normalität des Alltags verändert. Aber interessant Versprechen Kommt hauptsächlich von den Hauptfiguren, also dem völlig unmöglichen Trio, die Ermittlungen zu leiten: eine brutale SS mit begrenztem Intellekt, der Psychologe des kleinsten Status, der seine wohlhabenden Kunden erpresst und der alkoholische Direktor des zerschmetterten Geistes. Leider offenbaren sie am Anfang nach und nach ein großes Problem, das den Leser dazu bringt, sich mit ihnen zu verbinden und sich um ihre Suche zu sorgen.
Weniger Versprechen
Jean-Christophe Grange
Albin Michael
654 Seiten
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